Pareto-Prinzip | einfach erklärt mit Beispielen
Das Pareto-Prinzip (= 80/20-Regel) besagt, dass oft ein kleiner Teil der Ursachen (20 %) zu einem Großteil der Wirkung (80 %) führt.
- 20 % der Bürger eines Landes besitzen 80 % des Vermögens.
- 20 % der Teile eines Produkts sind verantwortlich für 80 % der Herstellungskosten.
- 20 % der Kunden eines Unternehmens sorgen für 80 % des Umsatzes.
Das Pareto-Prinzip hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Wenn du deine Zeit und Energie dann auf das Wichtige richtest, kannst du mit weniger Aufwand mehr erreichen.
Was ist das Pareto-Prinzip?
Das Pareto-Prinzip (= 80/20-Regel) ist die Beobachtung, dass in einer Gruppe von Ursachen oft nur wenige wichtig und die meisten unwichtig sind.
Häufig führen 20 Prozent der Ursachen zu 80 Prozent der Wirkung, während die übrigen 80 Prozent nur 20 Prozent beitragen.
Beispiele für diese ungleichmäßige Verteilung findest du in vielen Bereichen:
Bereich | Ursachen | Wirkung |
---|---|---|
Geschäftsleben | 20 % der Produkte | 80 % des Umsatzes |
Software | 20 % der Programmfehler | 80 % der Fehlfunktionen |
Gesundheitswesen | 20 % der Patienten | 80 % der Kosten |
Das Zahlenpaar ‚80/20‘ ist ein Richtwert für die ungleichmäßige Verteilung; in der Wirklichkeit fallen die Zahlen meist anders aus (z. B. 70/30 oder 90/10).
Die beiden Zahlen müssen zusammen nicht 100 ergeben, denn es handelt sich um Prozentangaben, die sich auf verschiedene Dinge beziehen:
Hier stehen also Wirkung (Masse) und Ursache (Planet) im Verhältnis ‚71/13‘.
Das Pareto-Prinzip wurde nach dem italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto (1848 – 1923) benannt.
Er untersuchte, wie das Vermögen in England und anderen Ländern zu verschiedenen Zeitpunkten verteilt war, und stellte fest, dass stets wenige Bürger den Großteil besaßen.
Wie kann ich das Pareto-Prinzip anwenden?
Du kannst das Pareto-Prinzip in zwei Schritten anwenden:
1. Verteilung ermitteln
Im ersten Schritt ermittelst du, wie die Ursachen verteilt sind und welche am stärksten zur Wirkung beitragen.
Dazu stellst du die folgende Frage:
- Welche 20 Prozent der Ursachen führen zu 80 Prozent der Wirkung?
Wenn du Daten hast, kannst du die Verteilung berechnen.
Um beispielsweise zu prüfen, welche Offensivspieler deiner Fußballmannschaft am effektivsten sind, könnte die Berechnung wie folgt aussehen:
Spieler | Tore (absolut) | Tore (Prozent) | Aufsummierte Tore (Prozent) |
---|---|---|---|
A | 37 | 74 % | 74 % |
B | 5 | 10 % | 84 % |
C | 3 | 6 % | 90 % |
D | 3 | 6 % | 96 % |
E | 2 | 4 % | 100 % |
Summe | 50 | 100% | / |
Hier erzielte einer von fünf Spielern (Anteil: 20 Prozent) 37 von 50 Toren (Anteil: 74 Prozent).
Wenn du keine Daten hast, kannst du abschätzen, welche Ursachen am wichtigsten sind.
Für deine Tätigkeiten im Job und ihre Auswirkung auf den Umsatz könnte das wie folgt aussehen:
Tätigkeit | Auswirkung auf Umsatz |
---|---|
E-Mails schreiben und beantworten | niedrig |
Geschäftsvorfälle verbuchen | niedrig |
mit Kunden verhandeln | hoch |
an Meetings teilnehmen | niedrig |
Software updaten | niedrig |
Du kannst dich auch auf negative Ursachen konzentrieren.
Zum Beispiel kannst du dich fragen, was dich am meisten davon abhält, effektiv zu arbeiten:
Problem | Auswirkung auf Effektivität |
---|---|
Ablenkungen (z. B. Handy, E-Mails) | hoch |
Perfektionismus | niedrig |
fehlende Kenntnisse | niedrig |
schlechte Organisation (z. B. keine To-do-Liste) | niedrig |
Überlastung | niedrig |
- alle für ein Ergebnis wichtig sind (wie die Schritte bei Rechenaufgaben) oder
- es auch auf Details ankommt (wie bei Kunstwerken).
2. Prioritäten setzen
Im zweiten Schritt setzt du Prioritäten gemäß der ermittelten Verteilung.
Es ist meist am besten, wenn du dich auf die wichtigsten 20 Prozent konzentrierst:
- Beim ersten Beispiel könntest du das Spiel stärker auf den effektivsten Spieler ausrichten, damit er noch mehr Tore schießen kann.
- Beim zweiten Beispiel könntest du mehr Zeit und Energie darauf verwenden, die Verhandlungen mit den Kunden vorzubereiten, damit sie gelingen
- Beim dritten Beispiel könntest du die Ablenkungen unattraktiver machen, beispielsweise indem du dein Handy auf Schwarz-Weiß einstellst .
Die restlichen 80 Prozent solltest du allerdings nicht vernachlässigen.
Sie können nämlich
- künftig wichtig werden (wie die Spieler im ersten und die Probleme im dritten Beispiel) oder
- nötig sein (wie die Tätigkeiten im zweiten Beispiel).
Wie nutze ich das Pareto-Prinzip im Alltag?
Hier sind vier Beispiele, wie du das Pareto-Prinzip im Alltag nutzen kannst:
Bereich | Frage | Handeln |
---|---|---|
Aufräumen | Welche 80 Prozent der Gegenstände nutze ich selten? | Sortiere die Gegenstände aus oder verstaue sie in einer Kiste. |
Ernährung | Welche 20 Prozent der Lebensmittel esse ich oft? | Prüfe, ob die Lebensmittel zu deinem Ernährungsziel passen, und ersetze sie, wenn nicht. |
Lernen | Welche 20 Prozent des Stoffs bringen 80 Prozent der Punkte in der Prüfung? | Lerne den wichtigen Stoff zuerst. |
Zeitmanagement | Welche 20 Prozent der Aufgaben bringen 80 Prozent des Ergebnisses? | Erledige die wichtigen Aufgaben zuerst. |
Häufig gestellte Fragen zum Pareto-Prinzip
- Was sind andere Namen für das Pareto-Prinzip?
-
Andere Namen für das Pareto-Prinzip sind:
- 80/20-Prinzip
- 80/20-Regel
- law of the vital few (Gesetz der wenigen Wesentlichen)
Tipp:
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- Was sind Beispiele für das Pareto-Prinzip?
-
Drei Beispiele für das Pareto-Prinzip sind:
- 20 Prozent der Bürger eines Landes besitzen 80 Prozent des Vermögens.
- 20 Prozent der Produkte eines Unternehmens sorgen für 80 Prozent des Umsatzes.
- 20 Prozent der Programmfehler einer Software führen zu 80 Prozent der Fehlfunktionen.
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Strohmeier, F. (2025, 01. August). Pareto-Prinzip | einfach erklärt mit Beispielen. Quillbot. Abgerufen am 11. August 2025, von http://qbot.seotoolbuy.com/de/blog/produktivitaet/pareto-prinzip/